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: Diese fünf Faktoren bestimmen Ihr Gehalt

Das Anforderungsniveau einer Tätigkeit ist einer von fünf wesentlichen Faktoren, die innerhalb der gleichen Berufsgruppe die Höhe der Gehälter bestimmen. Entscheidend sind außerdem Geschlecht, Bundesland, Betriebs­größe und Tarifbindung.

Eine solide berufliche Qualifikation macht sich für die Beschäftigten bezahlt: Wer nach einer zwei- bis dreijährigen Berufsausbildung noch eine Meister- oder Technikerausbildung absolviert, kann mit einem Gehalts­plus von etwa 14 Prozent rechnen. Wer in seinem Berufsfeld zu den Topverdienern gehören will, sollte jedoch zusätzlich ein Studium anschließen und etwa einen Ingenieursabschluss erwerben. Dies ist die Voraussetzung für hoch komplexe Tätigkeiten und bringt innerhalb des gleichen Berufsfeldes einen Gehaltszuwachs von rund 41 Prozent. Solch ein Aufstieg ist in Deutschland in vielen Berufsfeldern – wie dem Maschi­nenbau oder der sozialen Arbeit – unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Abitur möglich und lohnt sich auch finanziell. Ohne Ausbil­dungsabschluss schlägt hingegen ein Malus von -7 Prozent zu Buche. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung von über 62.000 Datensätzen des Portals Lohnspiegel.de, das vom Wirtschafts- und Sozialwissen­schaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird.


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Das Anforderungsniveau einer Tätigkeit ist einer von fünf wesentlichen Faktoren, die in Deutschland innerhalb der gleichen Berufsgruppe die Höhe der Gehälter bestimmen. Entscheidend sind außerdem das Geschlecht der oder des Beschäftigten, das Bundesland der Anstellung, die Betriebs­größe und ob der Arbeitgeber nach Tarifvertrag zahlt. „Auch hier können die Lohnunterschiede erheblich sein und sich im Jahr auf mehrere tausend Euro belaufen“, sagt Dr. Malte Lübker, Lohnexperte am WSI. So verdienen Frauen bei gleicher Berufserfahrung im gleichen oder einem engverwandten Beruf mit dem gleichen Anforderungsniveau unter auch sonst vergleichbaren Bedingungen etwa 8 Prozent weniger als Männer. In kleinen Betrieben mit weniger als 100 Beschäftigten liegen die Gehälter in etwa 6 Prozent unter denen in mittelständischen Betrieben mit 100 bis 500 Beschäftigten. Ein Job in einem Großunternehmen macht sich hingegen mit einem Plus von 9 Prozent bezahlt. Unabhängig von der Größe zahlen tarifgebundene Betriebe deutlich mehr: Hier liegt das Lohnplus im Durchschnitt bei 11 Prozent (siehe Abbildung 1). „Es lohnt sich also für die Beschäftigten in tariflosen Betrieben, für einen Tarifvertrag zu kämpfen – auch wenn der Weg dahin nicht immer einfach ist“, so WSI-Lohnexperte Lübker.

Die Datenanalyse zeigt auch, wie groß die Entgeltunterschiede innerhalb Deutschlands noch immer sind. Am besten gezahlt wird in Baden-Württemberg und Hamburg, wo die Gehälter für vergleichbare Tätigkeiten um 7 bzw. 6 Prozent über dem Niveau Nordrhein-Westfalens liegen, das für die Berechnungen als Vergleichsmaßstab verwendet wurde. Am Tabellen­ende stehen die ostdeutschen Flächenländer Thüringen (‑15 Prozent), Sachsen und Sachsen-Anhalt (jeweils -14 Prozent). Durch die Nähe zu den Ballungsräumen Hamburg und Berlin haben Beschäf­tigte in Mecklenburg-Vorpommern (‑12 Prozent) und Brandenburg (‑11 Prozent) hingegen bessere Ausweichmöglichkeiten. Dies macht sich in beiden Ländern in einem verschärften Fachkräftemangel bemerkbar, der bisher aber nur zu moderaten Lohnanpassungen geführt hat. „Eine Niedriglohnpolitik kann keine sinnvolle Antwort auf fehlende Fachkräfte sein, wenn 60 Autominuten entfernt im gleichen Beruf deutlich mehr gezahlt wird“, gibt Lohnexperte Lübker zu bedenken.

Neben den fünf wesentlichen Bestimmungsfaktoren gibt es eine Reihe von weiteren Einflüssen auf die Höhe des Gehalts. Dazu zählen das Berufsfeld selbst, die Berufserfahrung und ob jemand im Job Leitungs­verantwortung übernommen hat. Das Wirtschafts- und Sozialwissen­schaftlichen Institut (WSI) hat deswegen einen Lohn- und Gehaltscheck entwickelt, mit dem Beschäftigte auf Lohnspiegel.de für über 500 Berufe eine genaue Vergleichsberechnung durchführen können. Das Angebot ist kostenlos und ohne Eingabe einer E-Mail-Adresse nutzbar.

Informationen zur Methode

Die ausgewiesenen Entgeltunterschiede beruhen auf einer Lohn­regression, mit deren Hilfe der Einfluss einzelner Faktoren auf das Entgeltniveau statistisch errechnet werden kann. Der Vergleich bezieht sich auf Beschäftigte mit der gleichen Berufserfahrung in der gleichen Berufsuntergruppe (4-Steller der Klassifikation der Berufe von 2010).

Als Datengrundlage dient eine kontinuierlichen Online-Umfrage des WSI-Portals Lohnspiegel.de unter Erwerbstätigen in Deutschland. Für die Analyse wurden 62.758 Datensätze berücksichtigt, die zwischen Anfang 2020 und Ende Januar 2021 erhoben wurden. Die Umfrage ist nicht-repräsentativ, erlaubt aber aufgrund der hohen Fallzahlen detaillierte Einblicke in die tatsächlich gezahlten Entgelte. Lohnspiegel.de ist ein nicht-kommerzielles Angebot der Hans-Böckler-Stiftung.

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