zurück

: Industriekaufleute

Industriekaufmann/-frau ist ein vielseitiger Beruf, der von 88 Prozent der Industriekaufleute weiterempfohlen wird. Das Einstiegsgehalt liegt im Mittel bei 2.800 Euro im Monat, mit zehn Jahren Berufserfahrung steigt das Gehalt auf 3.420 Euro. Am besten ist der Verdienst von Industriekaufleuten, wenn sie in einem Betrieb mit Tarifvertrag arbeiten – das Gehaltsplus beträgt hier fast 19 Prozent gegenüber tariflosen Arbeitgebern.

Der Aufgabenbereich ist äußerst vielseitig: Industriekaufleute sind für jedes Industrieunternehmen essenziell. Sie können sich in verschiedene Branchen einarbeiten und auch zwischen Branchen wechseln, da in der Ausbildung keine Spezialisierung stattfindet. Viele Industriekaufleute beschreiben ihren Beruf deshalb als interessant und abwechslungsreich.

88 Prozent finden ihren Beruf empfehlenswert: Nach der Online-Umfrage von Lohnspiegel.de würden 34 Prozent der befragten Industriekaufmänner/-frauen ihren Beruf auf jeden Fall weiterempfehlen, weitere 54 Prozent würden dies wahrscheinlich tun – eine überwältigende Mehrheit und deutlich mehr, als dies in vielen anderen Berufen der Fall ist.

 


Sind Sie selbst Industriekaufmann bzw. Industriekauffrau?

Vergleichen Sie Ihr Gehalt! Unter "Büro und Verwaltung" → "Industriekaufmann/-frau" finden Sie im Lohn- und Gehaltscheck einen individuellen Gehaltsrechner:

Zum Lohn- und Gehaltscheck


 

Frauen verdienen deutlich weniger als Männer: Laut WSI-Lohnspiegel-Datenbank verdient ein Industriekaufmann mit zehn Jahren Berufserfahrung durchschnittlich 3.690 Euro im Monat, eine Industriekauffrau dagegen nur 3.260 Euro – also 12 Prozent weniger. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied, der sogenannte Gender Pay Gap, auf bis zu 19 Prozent.

Die Unterschiede zwischen Ost und West sind gravierend: Das Monatsgehalt von Industriekaufmännern und Industriekauffrauen beträgt mit zehn Jahren Berufserfahrung in Westdeutschland durchschnittlich 3.470 Euro, in Ostdeutschland lediglich 2.970 Euro – ein Unterschied von über 14 Prozent. Spitzenreiter bei den Gehältern ist Hamburg (3.990 Euro), am niedrigsten ist das Einkommen in Sachsen (2.830 Euro).

Großbetriebe zahlen mehr als kleinere Betriebe: Industriekaufleute verdienen am meisten, wenn sie für einen größeren Betrieb mit mehr als 500 Beschäftigten arbeiten (3.810 Euro). Kleinbetriebe mit weniger als 100 Beschäftigten zahlen rund ein Sechstel weniger (3.210 Euro).

Beschäftigte mit Tarifvertrag verdienen mehr: Ob Grundgehalt oder Son­derzahlungen – wer als Industriekaufmann/-frau in einem Betrieb mit Tarifbindung arbeitet, hat einen klaren finanziellen Vorsprung. Beim Grund­gehalt beträgt das Gehaltsplus 19 Prozent, zusätzlich gibt es mit Tarifvertrag für fast alle Industriekaufleute Urlaubsgeld (84 Prozent) und Weihnachtsgeld (87 Prozent). Das ist deutlich häufiger als in Betrieben ohne Tarifvertrag.

Umfangreiche Datenbasis zu den Verdiensten von Industriekaufleuten: In die Auswertung sind die Gehaltsangaben von 7.724 Industriekaufleuten aus der WSI-Lohnspiegel-Datenbank eingeflossen, die bis Dezember 2023 gesammelt wurden. Zusätzlich wurde für das Arbeitspapier ausgewertet, was Industriekaufleute in einem Fragebogen über ihren Beruf berichten.

Weitere Informationen

Lübker, M. / Herrberg, H. / Giese, L. (2024): Was verdienen Industriekaufleute? Eine Analyse auf Basis der WSI-Lohnspiegel-Datenbank. Lohnspiegel.de-Arbeitspapier Nr. 42, Düsseldorf.

PDF herunterladen