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: Berufskraftfahrer/innen

Ständig unterwegs, viel Stress, wenig Geld, keine Anerkennung: Das kennzeichnet die Arbeitsbedingungen von Berufskraftfahrer/innen. Zwei Drittel würden aus diesen Gründen von ihrem eigenen Beruf abraten. 82 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit ihrem Gehalt, das mit zehn Jahren Berufserfahrung in Vollzeit bei 2.400 Euro monatlich liegt. Bessere Arbeitsbedingungen herrschen in Betrieben, in denen ein Tarifvertrag gilt.

Die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen und dem Gehalt ist groß: Zwei Drittel (66 Prozent) der befragten Berufskraftfahrer/innen würden ihren Beruf eher nicht oder auf keinen Fall empfehlen; eine große Mehrheit (82 Prozent) ist unzufrieden mit dem Gehalt. Viele bemängeln zudem die ungünstigen Arbeitszeiten sowie die fehlende Anerkennung.


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Nachwuchslücke wird mit ausländischen Berufskraftfahrer/innen gefüllt: Da die Arbeitsbedingungen in dem Beruf wenig attraktiv sind, fällt es den Arbeitgebern schwer, offene Stellen zu besetzen. Daher kommt ein Großteil der Berufskraftfahrer/innen, die auf westeuropäischen Straßen unterwegs sind, inzwischen aus Osteuropa oder auch Nicht-EU-Staaten. Sie sind entweder bei deutschen oder bei ausländischen Firmen angestellt und erhalten faktisch oft weniger als den deutschen Mindestlohn.

Berufserfahrung zahlt sich kaum aus: Bei Berufseinstieg verdienen Berufskraftfahrer/innen im Güterverkehr rund 2.310 Euro im Monat, nach zehn Jahren sind es 2.400 Euro. Selbst 20 Jahre Berufserfahrung machen sich beim Gehalt kaum bemerkbar: Die Gehälter steigen auf 2.440 Euro monatlich – jeweils ohne Sonderzahlungen und Überstundenvergütungen.

Der Beruf ist nach wie vor stark männlich geprägt: Nur 3 Prozent der befragten Berufskraftfahrer/innen waren weiblich. Deren Gehalt liegt bei circa 2.220 Euro monatlich, während ihre männlichen Kollegen durch­schnittlich 2.410 Euro verdienen. Frauen erhalten in diesem Beruf somit fast 8 Prozent weniger Lohn.

Die Löhne liegen im Osten rund 13 Prozent niedriger: Während Berufs­kraftfahrer/innen in Westdeutschland durchschnittlich 2.460 Euro monatlich verdienen, sind es in Ostdeutschland nur etwa 2.140 Euro. In Baden-Württemberg sind die Löhne am höchsten (2.600 Euro), in Sachsen am niedrigsten (2.080 Euro).

Beschäftigte verdienen mehr bei großen Arbeitgebern: Große Betriebe mit mehr als 500 Beschäftigten zahlen mit etwa 2.620 Euro im Monat den höchsten Lohn. Bei kleineren Arbeitgebern mit unter 100 Beschäftigten liegt das Gehalt rund 10 Prozent niedriger bei 2.350 Euro.

Beschäftigte mit Tarifvertrag profitieren: Nicht nur das Grundgehalt ist in Betrieben mit Tarifvertrag höher als in tariflosen Betrieben, sondern auch die Aussicht auf Sonderzahlungen: 74 Prozent der Berufskraftfahrer/innen in tarifgebundenen Betrieben erhalten Urlaubsgeld und 72 Prozent Weih­nachtsgeld – deutlich häufiger als bei tariflosen Arbeitgebern.

Umfangreiche Datenbasis zu den Verdiensten: Dieses Arbeitspapier basiert auf den Gehaltsangaben von 4.277 Berufskraftfahrerinnen und ‑fahrern aus der WSI-Lohnspiegel-Datenbank.

Weitere Informationen

Bünger, P. / Herrberg, H. / Lübker, M. (2023): Was verdienen Berufskraftfahrer/innen im Güterverkehr? Eine Analyse auf Basis der WSI-Lohnspiegel-Datenbank. Lohnspiegel.de-Arbeitspapier Nr. 61, Düsseldorf.

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